Neustadt: Kath. Kirche St. Karl Borromäus

Zu  den Glocken:

Im Turm hängen derzeit drei Glocken aus Bronze, die das Geläut bestreiten:

 

Glocke – Dm[1]

Name

Jahr

Glockengießerei

Ton

Gewicht

Glocke III

Dm 660 mm

Bonifatius

1884

Andreas Hamm, Frankenthal

 d´´

 

Glocke II

Dm 745 mm

Joseph

1955

Geb. Bachert, Karlsruhe

 c´´

237 kg

Glocke I

Dm 912 mm

Maria

1990

Glockengießerei Rincker, Sinn

 a´

445 kg

 

Aus den erhaltenen Schriftstücken, als es um die Planung der Kirche in den 1840er Jahren ging, ist bekannt, dass drei Glocken vom damaligen Kirchenvorstand gewünscht waren. Zwei Glocken wurden dann 1849 vom Breuberg heruntergebracht und eine davon musste bereits nach wenigen Jahren ersetzt werden, weil sie kaputt war.

Im Jahr 1884 wurde der Glockenstuhl in der Kirche erneuert und die Glockengießerei Andreas Hamm in Frankenthal goss den Satz von drei Glocken. Von diesen ist nur noch die kleinste Glocke vorhanden, da im Juli 1917 zwei der drei Glocken abmontiert und nach Höchst abgeliefert werden mussten, weil sie für kriegswichtige Zwecke benötigt wurden. Von den beiden Glocken, die 1917 abgegeben werden mussten, sind noch die Aufschriften sowie ihr Gewicht erhalten: es handelte sich um eine Josephs- und eine Carl Borromäusglocke. So versah in den Folgejahren nur noch die kleine Bonifatiusglocke ihren Dienst.

 

Anlässlich der 100-Jahrfeier der Kirche 1949 standen zwei Glocken besonders geschmückt in der Kirche. Eine Glocke wurde von Benjamin Grüninger in Villingen gegossen und tat als Marienglocke ihren Dienst bis 1990.

Bei der Renovierung in den 1950er Jahren wurde auch nach den Glocken gesehen und der Ton korrigiert. Eine weitere Glocke kam 1955 hinzu: die Josephsglocke. Es ist somit die zweite Josephsglocke der Kirche, da ihr Vorgänger 1917 abgegeben werden musste. Gegossen wurde die Glocke in der Karlsruher Glockengießerei der Gebrüder Bachert. Die Josephsglocke wurde vom damaligen Pfarrer Joseph Hemmes und seiner Schwester der Pfarrgemeinde gestiftet.

 

Im Jahr 1990 gab es Reparaturen am Glockenturm, bei denen der Glockenstuhl von 1884 ausgebessert wurde. Die anlässlich der 100-Jahrfeier der Kirche gegossene Marienglocke war so beschädigt, dass man Spenden für eine neue Glocke gesammelt hatte. 

Im Sommer 1990 war es soweit und eine neue Marienglocke wurde von der Glockengießerei Rincker in Sinn gegossen. Aus diesem Anlass fuhr eine Delegation mit Pfarrer Haubrich nach Sinn. Die Glockenweihe fand dann 1990 im Gottesdienst anlässlich des Pfarrfestes statt.

Der neue Glockenstuhl wurde in Eichenholz ausgeführt und steht nun auf einer Betondecke, da der alte – auf einem Holzunterzug stehende – Fäulnisschäden aufgewiesen hatte. Dabei wurde der Glockenstuhl so konstruiert, dass er eine vierte Glocke aufnehmen könnte, die dann das Gesamtgeläut „musikalisch vollenden würde.“

 

 

 


Informationen über die Geschichte der katholischen Pfarrei und der Pfarrgemeinde Neustadt sind bislang nur in einigen schwer zugänglichen Quellen, so in der handgeschriebenen Ortschronik Neustadt, nachzulesen. Die vorliegende Abhandlung gibt einen Überblick über die Zeit der Katholiken nach der Reformation bis zur Gründung der Pfarrkuratie Neustadt 1821 aus historischer Sicht.

Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt auf dem Projekt des Baus der Pfarrkirche und dem Gebäude selbst, denn dieses hat in den vergangenen 170 Jahren sein Erscheinungsbild mehrfach verändert.

Broschur, 128 Seiten, 133 Abbildungen (meist farbig), mit Quellenanhang.

Erhältlich über das Kath. Pfarramt Neustadt, Breuberg, für 10,00 Euro