Neustadt - Ev. Pfarrhaus

Fotos: Stadtarchiv Breuberg; Uwe Hendgen, Breuberg-Neustadt


Die ev. Kirchengemeinde Neustadt erwarb 1957 das Gebäude, das ursprünglich von einem herrschaftlichen Beamten errichtet wurde.

Die Inschrift über dem Kellereingang berichtet von der Entstehung des Gebäudes: „Ano 1592 ist dieser Keller von Georg Otto zu Rodenstein derzeit Erbach Amptt uff Breuburg gebaut worden,“ der als Weinkeller errichtet wurde.

Um 1750 wird es als Haus von Frau von Dorffelden erwähnt. Um 1820 gehörte das Anwesen Forstmeister Menges und 1830 wird Forstmeister Ostner genannt, bevor es 1855 vom Höchster Klosterfonds übernommen wurde. Die zweiklassige Neustädter Schule zog 1862 in das Gebäude ein, in dem auch zwei Lehrerwohnungen eingerichtet wurden.

Im Feuerversicherungsbuch von 1898 steht als Besitzer der Klosterfonds zu Höchst: "Nr. 32 alt, 57 neu. Wohnhaus mit gewölbtem Keller, 2 St. jetzt und Mansardendach, a) Anbau am Wohnhaus 1 St., b) Küchenbau 2 St., c) Scheuer und Stall 1 St., d) Abtritte 1 St., e) Schweineställe mit Pissoir, f) Nebengebäude mit Waschküche, Backofen  Holzschuppen 1 St."

Das Gebäude wurde 1973/74 als Gemeindezentrum mit Pfarrwohnung renoviert. Mit der Baumaßnahme Ende 2011 und 2012 erfolgte die bislang letzte umfassende Renovierung, bei der das Gebäude unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erneuert wurde und wieder sein typisches äußeres Aussehen, das es bis in die 1940er Jahre hatte, zurückerhielt. Im Jahr 2018 wurde der Zugang zum Gebäude barrierefrei gestaltet. Auf dem Anwesen befindet sich noch eine altes Nebengebäude, gen. Remise.

 

©Jutta Reisinger-Weber

Quellen:

Stadtarchiv Breuberg: Neustadt XXI/9b/23/1 Geschoßbuch 1758; XXVII/3/7/2 Brandkataster 1822; XXVII/3/7/3 Brandkataster 1827; XXVII/3/7/5 Feuerversicherungsbuch 1898, S. 36.