April 1945 in Venetien

Wie eine mutige Italienerin fünf deutschen Soldaten das Leben rettet ...

Der Krieg kam Anfang 1944 auch  näher  an Verona und das Hinterland, was sich durch die Angriffe von amerikanischen Flugzeugen bemerkbar machte.

Ein Soldat aus Hainstadt (Jahrgang 1920) war mit seiner Truppe in Norditalien. Am 13. September 1944 saß er auf einer Bank vor dem Denkmal Pietro d'Abano. 

Am 9. April 1945 begann dann die Schlussoffensive der Alliierten in Italien. Doch die deutschen Truppen ergaben sich nur nach schweren Gefechten. Sie hatten Befehl, die Stellungen zu halten. Am 17. April 1945 starteten die Amerikaner einen Großangriff von Bologna aus. Am 20. April waren die Truppen bis zum Fluss Po gekommen und danach war die Gotische Linie überwunden. Die deutschen Truppen konnten keinen geordneten Rückzug mehr antreten. Zurückgebliebene deutsche Soldaten versuchten wieder Anschluss an Truppenteile zu finden, doch ihr Rückzug wurde durch die Partisanenangriffe erschwert. 

Die lokale Geschichte beginnt: in dem kleinen Dorf Tregnago ca. 15 Kilometer von Verona entfernt. Hier hat die Familie Zoppi aus Verona einen Landsitz, auf dem sie die schweren Zeiten verbringt. Am 24. April 1945 wird die Familie mit fünf deutschen Soldaten konfrontiert, die mit einer weißen Fahne auf sie zukommen und sich ergeben. Sie wollen an die Amerikaner ausgeliefert werden und geben ihre Waffen ab, die dann in ein Tuch eingewickelt werden. ...

Frau Zoppi bittet sie herein, doch sie wollen sich zunächst waschen, da sie schmutzig sind. Tochter Marinella führt die Soldaten zur nahen Quelle, an der sie sich waschen können.

Den Weg zur Quelle und zurück gingen die Archivgruppe mit Frau Zoppi, die damals 12 Jahre alt war ...

Sie erklärte sehr eindrücklich die Situation 1945. Nachfolgend die Wegstrecke vom Brunnen zum Haus per Foto ...


Danach erhalten sie im Haus Essen. Dem jüngsten von ihnen werden die wunden Füße gesäubert und desinfiziert. Die Familie erlebt gemeinsam mit den Soldaten einen amerikanischen Bombenangriff im Keller des Hauses. Später kommt der Vater aus Verona nach Tregnago und erzählt, dass die Amerikaner in Verona einmarschiert sind. Die deutschen Soldaten wollen auf keinen Fall in die Hände der Partisanen fallen. Ihnen dabei zu helfen versprechen Herr und Frau Zoppi. Die Soldaten verbringen die Nacht mit Decken im angrenzenden Heuschober. Früh morgens um 5 Uhr geht Herr Zoppi zum Rathaus, um die Waffen abzugeben und trifft dort auf Partisanen. ...


Einen Beitrag können Sie dazu in der Beilage lesen unter: 

Breuberger Geschichte und Geschichten

Das Odenwälder Echo berichtete darüber am 10. August 2016:


Gegenbesuch aus Italien am 28. November 2016

Nach einem informativen Gespräch im Stadtarchiv traf sich das Team der Mitarbeiter des Archivs, Käthe Mattiuzzo, Eheleute Lautenschläger und die beiden italienischen Gäste im ev. Gemeindehaus zum gemeinsamen Mittagessen.

 

Danach stand noch eine Führung auf der Burg Breuberg an, bevor es auf die Heimreise ging.